Die Geschichte der Altmünsterbrauerei in Mainz war auch geprägt von der Schließung einiger Geschäftsteile.
1920 erfolgte die Schließung der Brauerei auf dem Grundstück Walpodenstrasse 23. Der Besitzer, Herr Geyl konnte die Grundstücke Walpodenstrasse 18-20 aus der Konkursmasse sichern.
Auf diesem Grundstück 18-20 gründete Herr Geyl eine Apfelweinfabrik, später eine Likörfabrik, bis zum 1. Mai 1927 wurde nach erheblichen Umbaumassnahmen und einer Investition von damals 350 000 Reichsmark die Kühlhaus- und Eisfabrik Altmünster bis 1968 weiter geführt. Anfangs wurde eine Tagesleistung von 700 Zentner Eis erreicht. Teilweise war der Zulauf nach Stangeneis so groß, daß das Tor geschlossen werden mußte, so viele Abholer gab es. Später wurden gekühlte Lagerräume vermietet, zum 31.12.1971 dann verkauft an den Bauunternehmer Heinz Mosch. Es erfolgte der Abriss des Familienhauses der Familie Geyl und die Eisfabrik.
Danach wurde dort das heute noch bestehende Altmünstercenter errichtete.
Zu dieser Zeit waren schon einige Umbauten am Haus 23, der ehemaligen Brauerei erfolgt. Frühere Bilder zeigen bereits eine hell verputzte Fassade. Teilweise entkernt wurde dieses Gebäude für ca 60 Einzimmer-Wohnungen umgebaut. Durch einige Besitzerwechsel verkam dieses Anwesen aber leider immer mehr, wurde zeitweise besetzt und dann nicht mehr genutzt. Nun entsteht dort eine exclusive Wohnanlage , wofür die oberirdischen Gebäude, die alle als nicht mehr schützenswert eingestuft wurden, abgerissen werden. Als Kulturgut erhalten bleiben sollen die tief in den Berg führenden ober- und unterirdischen Kelleranlagen, in den unterirdischen Anlagen kommen u.a. ein Weintresor, der den Besitzern die fachgerechte Lagerung teuren Weines ermöglichen soll.
Die Abrissarbeiten des Gebäudes mit Stand 1.8:
Bereits entfernt wurde die Hausfront zur Straße Walpodenstr. 23, ein kleiner Teil steht noch. Weiterhin sind die Seitengebäude zur 100stufigen Treppe bereits abgerissen und Teile des Gebäudes im Hof.
Abrissarbeiten Stand 16.8:
Hier sind schon alle Gebäudeteile bis fast zu den im Hang liegenden alten Kelleranlagen abgerissen, die Hofplatte ist bereits ersichtlich, darunter liegen die tiefer gelegenen Keller bis an die Straße Walpodenstr. 23
Abrissarbeiten Stand 25.8:
zu diesem Zeitpunkt sind alle für den Neubau nicht erforderlichen oberirdischen Gebäudeteile abgerissen. Die massive Gebäudeplatte ist frei gelegt.
Abrissarbeiten Stand 30.8.:
Die unterirdischen Kelleranlagen an der Straßenseite Walpodenstr, 23 werden nun teilweise ausgehoben und abgerissen, um Platz für das Wohnhaus zu schaffen. Hier befand sich der Bottichkeller. An dieser Stelle wird u.a. der Aufzug und das Treppenhaus entstehen, die u.a. Zugang zu den exclusiven Weinkellern ermöglichen.
Abrissarbeiten Stand 5.9.:
Der Abriss der oberirdischen Gebäude ist fast beendet, es folgt nun die Entkernung der unterirdischen Kelleranlagen. Im Hintergrund sieht man Gerüste, die notwendig waren, da bei den Abrissarbeiten neue, bisher noch unbekannte Kellergänge gefunden wurden. Da die Keller bereits in der Römerzeit angelegt wurden und zwischenzeitlich sehr of verändert wurden, waren keine genauen Aufzeichnungen vorhanden.
rechts sieht man den Zugang zu den späteren Weinkellern neue Gerüste/Teilabriss der Treppenanlage
Ende des Jahres 2014 waren alle erforderlichen Abrissarbeiten beendet, danach begann der Neuaufbau.
Im Frühjahr ging es flott voran:
Kellerbesichtigung am 06.06.2015
Am Samstag war es endlich so weit, ich durfte die Räume der ehemaligen Altmünsterbrauerei besichtigen. Mit Sicherheitsschuhen und Helm ging es in die Keller unterhalb des Straßenniveaus der Walpodenstr. und in die Keller im Berghang. Eine Temperatur von ca 10 Grad war an diesem schwül-warmen Sonnentag sehr angenehm, leider nur in den tiefen Kellern. Aber so konnte man sich vorstellen, daß das Bier auch an warmen Tagen gut gekühlt gelagert werden konnte.
Insgesamt konnte ich alle Keller unterhalb des Straßneniveaus erkunden, weiterhin die Keller im Berghang auf Straßenniveau und die darüber liegenden 2 Keller. Diese wurden als Kulturgut geschützt und in den Neubau integriert. Die Hauptgebäude wurden komplett abgerissen, da hier in der langen Zeit zu viele Umbauten gemacht wurden und kaum noch was dem ursprünglichen Brauereigebäude ähnelte.
Vielen Dank an Herrn Jaeger, der mich bei meinem Rundgang begleitete und sehr viel Informationen gab.
Weitere Abrissbilder sind auf meiner facebook-Seite eingestellt, einfach hier klicken: