Mit Standort E 150 wurde 1747 das ” Bierhaus zum Heidelberger Fass ” das erste mal erwähnt.
Während der französischen Zeit in Mainz um 1800 wird es als ” Brasserie au tonneau d´Heidelberg ” bezeichnet.
Um die ungewöhnliche Namensgebung ranken sich viele Geschichten. Sehr wahrscheinlich geht der Name auf ein altes Weinfass ähnlich dem des Heidelberger Schlosses zurück ( nur viel kleiner ), das sich im Keller befand. Auch soll der damalige Wirt als Andenken an einen Ausflug nach Heidelberg und den zur damaligen Zeit vielen auf den Straßen gelagerten Weinfässer diesen Namen gewählt haben. Ob vielleicht hier in noch früheren Jahren sogar ein Weingut oder Weinvertrieb ansässig und dadurch Namensgeber war, kann in den Aufzeichnungen nicht eindeutig belegt werden.
Strategisch günstig war die Brauerei in der Nähe der Infanteriekaserne gelegen, was einen guten Absatz an Bier versprach. Beliebt war die Gartenanlage an der alten mittelalterlichen Stadtmauer und die Kegelbahn.
Als Besitzer sind gelistet:
1794 bis 1797 Gottfried Sachs
um 1800 Matthias Racher, Hefehändler
ab 1820 Karl Joseph Sachs Bierbrauer
1825 Georg Sachs Bierbrauer und Gemeinderat
Franz Josef Henco, ein ehemaliger Weinwirt, der zum Bierbrauer “umgeschult” hatte wird ab 1833 als Inhaber aufgeführt, es blieb in Familienbesitz bis 1846, nachdem seine Witwe Katharina 1843 das Brauhaus übernahm. Johann Dorth, der 2. Ehemann von Katharina Dorth bis 1857 und danach seine Witwe waren die letzten Eigentümer, bis 1860 der Braubetrieb eingestellt wurde. 1872 wurde es im Zuge der von Stadtbaumeister Eduard Kreyßig durchgeführten Stadtwerweiterung in Richtung Gartenfeld abgerissen. Es stand dem neuen Verlauf Richtung späterer Kaiserstraße als Endhaus der Heidelberger Faßgasse einfach im Weg.
Die Brauerei findet man in der Übersichtskarte und der Liste als Nummer 14
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