1667 wird in der Birnbaumsgasse 5 ein mit vielen kunstvollen Schnitzereien versehenes Haus erbaut, es galt als eines der schönsten Fachwerkhäuser in Mainz. Namensgebung war sehr wahrscheinlich die damalige Nähe zu den Häusern zum Großen und zum Kleinen Birnbaum, die dort seit 1462 standen.
Der Braubetrieb wird erstmals 1785 als “Brauhaus zum Bernbaum”erwähnt, Eigentümer war Ludwig Victor. Dieser war auch Eigentümer der benachbarten Häuser Nr. 4 und Nr. 6 und entstammte einer alten Bierbrauerfamilie. 1790 ist dann Anton Victor als Bierbrauer im Bierhaus zum Birnbaum gelistet. Zwischen den Jahren 1747 und 1785 erhielt die Familie Victor von der kurfürstlichen Regierung das Feuer- und Braurecht.
Ab 1800 sind als Brauer und Inhaber Peter Eulenhäuser ( -1825), Florian Volk ( – 1833 ), Karl Anton Dallhofen ( von 1839 bis 1855 ), Heinrich und Karl Anton Neusester ( – 1865 ), Karl Ferdinand Kirn ( – 1868 bzw seine Witwe bis 1874 ) und Anton Schumann bis 1880.
1881 ging das Brauhaus in den Besitz von Michael Geier über, der bis 1901 dort tätig war.
Einen enormen Aufschwung erfuhr nun das Brauhaus zum Birnbaum. Ob es aber am guten Bier lag( bekannt sind die Sorten Lagerbier, Bayrisch Bier, Schützenfestbier, Helles Lagerbier ) oder an Michael Geier, bleibt dem Leser selbst überlassen. Michael Geier wurde nämlich über die Landesgrenzen hinaus bekannt für seine insgesamt 36 Kinder, die er mit 2 Frauen aus 2 Ehen hatte. Seine erste Frau starb bei der Geburt des 18. Kindes, darauf heiratete er seine jüngere Schwägerin, mit der er dann noch mal 18 Kinder bekam. Bekannt sind die Werbepostkarten aus dem Brauhaus zum Birnbaum, auf denen Michael Geier zu sehen ist vor einem Baum, an denen Bilder seiner Kinder hingen. Durch den jährlichen Zuwachs mußten die Karten ständig erneuert werden.
Stadtgeschichtlich berühmt wurde das Brauhaus zum Birnbaum auch durch die Gründung des Birnbaumclubs 1899, dem späteren Mainzer Carneval Clubs.
Für 1910 wurde ein Bierausstoss von knapp 4 000 hl dokumentiert.
1916 ,bereits in Besitz von Franz Geier, ältester Sohn von Michael Geier, mußte der Braubetrieb infolge der Knappheit an Braugerste eingestellt werden.
Ab 1927 wurde dann nach großen Renovierungsarbeiten der Schankbetrieb wieder aufgenommen, nachdem die Schwanenbrauerei aus Groß-Ostheim das Gebäude gekauft hatten.
Durch Fliegerbomben wurde die komplette Birnbaumsgasse am 12. und 13. August 1942 total zerstört und nicht wieder im alten Stil aufgebaut.
Informationen, Bilder und alles für meine Sammlung ( Bierflaschen, Schilder, Bierdeckel, Etiketten… ) zur Brauerei Birnbaum werden von mir gesucht, mailen Sie mir hier: Kontakt
Den Standort der Brauerei findet man hier markiert ( zum Vergrößern auf die Karte klicken ), in der Liste und in der Übersichtskarte als Nummer 5.